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Heft 98: Klassengesellschaft reloaded - Zur Politik der "neuen Unterschicht"

2005 | Inhalt | Editorial | Abstracts | Leseprobe

Titelseite Heft 98
  • Dezember 2005
  • 116 Seiten
  • EUR 11,00 / SFr 19,80
  • ISBN 3-89370-412-4
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Joachim Weber
Maieutisch statt klinisch.
Plädoyer für eine nicht-klinische Sozialarbeit

"Wir wissen, dass Katzen zum Gebären ungestört sein müssen, an einem dunklen, einsamen Ort, vielleicht vorbereitet mit einer weich ausgeschlagenen Schachtel. Und alle, die Katzen kennen, wissen auch, dass man eine Katze beim Gebären oder ihr Neugeborenes nie stören darf, sonst hören die Wehen auf oder sie nimmt ihre Jungen nicht an. Und jetzt stellen Sie sich vor, dass vor langer Zeit eine Gruppe von gut meinenden Wissenschaftlern sich vorgenommen hat das Gebärverhalten von Katzen zu untersuchen. Sie haben angefangen, Katzen beim Gebären zu beobachten im hell erleuchteten, lauten, modernen Labor. Sie schlossen sie an viele Monitore und Sonden an, umgaben sie mit fremden Technikern, die ständig raus und rein gingen um alles zu dokumentieren. Die Studien an den gebärenden Katzen in den hell erleuchteten Kabinen gingen über viele Jahre. Es zeigte sich, dass die Geburtsarbeit unkoordiniert wurde, länger dauerte oder mittendrin aufhörte. Die Katzen waren zunehmend gestresst, ihr Stöhnen und ihre Schreie waren schrecklich. Die Jungen hatten Sauerstoffnot, kamen deprimiert zur Welt und brauchten Reanimation. Da kamen die Wissenschaftler zum Schluss: Es scheint, dass Katzen nicht gut gebären können." Leseprobe

Arnd Richter
Politische Bildung und soziale Kompetenzentwicklung
Ein ambivalentes Verhältnis

Soziale Kompetenzentwicklung ist in aller Munde. Politische Bildung hingegen befindet sich seit Jahren in der Defensive. Dabei könnte gerade politische Bildung zu einer Subjektbildung beitragen, die den Fallstricken und Verkürzungen gegenwärtiger Kompetenztrainings entgeht. Dazu müsste politische Bildung jedoch ihr humanistisches Subjektverständnis hinterfragen und die Probleme reflektieren, die heute mit diesem Subjektmodell verbunden sind. Weder das Konzept lebenslangen Kompetenzlernens, das an einem neoliberalen Subjektmodell anknüpft, noch eine politische Bildung, die auf ein universelles autonomes Subjekt zurückgreift, sind geeignet, einen Ausweg aus fremdbestimmter und verwertungsorientierter Bildung aufzuzeigen. Demgegenüber wird für eine politische Bildung plädiert, die sich aktiv in die Kompetenzentwicklung des Subjekts einmischt, um das Ineinandergreifen von individueller Selbst- und politischer Fremdführung sichtbar, erfahrbar und bearbeitbar zu machen. Wie soziale Kompetenzen als ein widersprüchliches Verhältnis in der politischen Bildungspraxis zum Thema werden kann, darauf wird in einem abschließenden Praxisbericht ein Blick geworfen.

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