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Heft 104: "Alles schön bunt hier!" Zur Kritik kulturalistischer Praxen der Differenz

2007 | Inhalt | Editorial | Abstracts

Titelseite Heft 104
  • Juni 2007
  • 136 Seiten
  • EUR 11,00 / SFr 19,80
  • ISBN 3-89370-432-3
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Paul Mecheril
Rassismus- und Missachtungskritik als regulative Referenz der Migrationsgesellschaft

Der allgemeine Diskurs um Themen und Topoi wie "Ausländer", "Fremde", "Migration", "Integration", "unsere ausländischen Mitbürgerinnen" intensiviert sich in Deutschland etwa mit den 1980erJahren Dieser Diskurs wird zunächst - im Sinne einer stichwortartigen Einstimmung - in Erinnerung gerufen. Anschließend geht es darum, dass sich Pädagogik im Zusammenhang von "Migration" und "Integration" immer in der Spannung befindet, auf der einen Seite sich nicht allein die Reproduktion gesellschaftlicher Verhältnisse zum Maß pädagogischen Handelns und Deutens zu machen, sie aber auf der anderen Seite immer auch die Unumgänglichkeit des Bezugs auf nationalgesellschaftliche Realität berücksichtigen muss. Vor diesem Hintergrund wird universeller regulativer Ansatz in einer negativen Fassung der Kritik angesprochen und in Hinblick auf pädagogische Bezüge erläutert.

Karin Reindlmeier
"Wir sind doch alle ein bisschen diskriminiert!"
Diversity-Ansätze in der politischen Bildungsarbeit

Die Bezeichnung 'Diversity' ist im Bereich der politischen Bildungsarbeit inzwischen weit verbreitet. Darunter werden sehr verschiedene und durchaus auch sehr heterogene Herangehensweisen gefasst, die von einem diffusen "alles so schön bunt hier" bis zu dem Versuch reichen, der Komplexität von Machtverhältnissen gerechter zu werden und vielfältige Zugehörigkeiten und Diskriminierungsformen einzubeziehen. In diesem Beitrag soll es um die Frage gehen, welche Chancen dieser Ansatz für eine emanzipatorische Praxis bieten kann und wo Herausforderungen und Knackpunkte liegen.

Michael May
Zur (Re-)Produktion sozialer Differenzen auf der Ebene von Kultur und Geschlecht
Grundpfeiler eines theoretischen Bezugsrahmens

Um die herrschaftlichen Aspekte sozialer Prozesse der (Re-)Produktion von und des Umgangs mit Differenz besser in den Blick zu bekommen knüpft der Beitrag in kritischer Weise an den methodologischen Überlegungen Bordieus an und versucht darüber hinaus eine Vermittlung zwischen den Konzepten von "Hegemonialer Männlichkeit" und "Whiteness" sowie Nancy Frasers Theorie einer Politik der Bedürfnisinterpretation.

Annita Kalpaka
Unterschiede machen - Subjektbezogene Erforschung von Differenzproduktion
Einblick in methodische Herangehensweisen

Anhand von zwei Herangehensweisen aus der pädagogischen Arbeit - Arbeit mit/an Bildern und Zugehörigkeiten - werden in diesem Beitrag methodische Möglichkeiten und Verfahren der Erforschung von Differenzproduktion unter Einbeziehung der Perspektive, der Erfahrungen und Deutungen der handelnden und differenzproduzierenden Subjekte dargestellt und ihr Potential für subjektbezogene Forschung diskutiert.

Bettina Dausien, Daniela Rothe
"Neue Lerndienstleistungen"
Kritische Gedanken zu einem bildungspolitischen Programm

Die folgenden Überlegungen nehmen die Verschränkung zwischen der Veränderung von Sprache und der Umgestaltung des Bildungswesens am Beispiel des Begriffs "neue Lerndienstleistung" exemplarisch in den Blick. Zunächst skizzieren wir den bildungspolitischen Kontext, um dann an einem Beispiel nachzuzeichnen, wo und wie ein "neuer" Begriff entsteht, wie er sich verbreitet bzw. wie er verbreitet wird und welche Denkweisen explizit oder implizit damit vermittelt werden. Anschließend nähern wir uns dem Begriff aus drei Perspektiven, die durch seinen praktischen Gebrauch in unterschiedlichen professionellen Feldern des Bildungswesens geprägt sind. Wir schließen mit einem knappen Kommentar zur Rolle der Erziehungswissenschaft.

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