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Heft 107: Soziale Arbeit und Menschenrechte

2008 | Inhalt | Editorial | Abstracts

Titelseite Heft 107
  • März 2008
  • 128 Seiten
  • EUR 14,00 / SFr 21,90
  • ISBN 3-89370-439-2
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Silvia Staub-Bernasconi
Menschenrechte in ihrer Relevanz für die Soziale Arbeit als Theorie und Praxis
oder: Was haben Menschenrechte überhaupt in der Sozialen Arbeit zu suchen?

Hintergrund für diesen Beitrag ist der Masterstudiengang in Sozialer Arbeit "Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession" (MSW) in Berlin. Dabei lege ich den Schwerpunkt auf folgende Fragestellung: Was ist die Legitimationsgrundlage für einen solchen Studiengang und welche Konsequenzen hat die Einführung der Menschenrechtsthematik in Ausbildung und Praxis Sozialer Arbeit?

Manfred Kappeler
Den Menschenrechtsdiskurs in der Sozialen Arbeit
vom Kopf auf die Füße stellen

Den Diskurs über Soziale Arbeit und Menschenrechte gibt es und angesichts der Geschichte der Sozialen Arbeit in Deutschland muss man sagen: Immerhin und Gott sei Dank - aber er ist eben weithin ein Diskurs geblieben, der seine abstrakte Ebene kaum verlassen hat und an dem viele Kolleginnen und Kollegen in der Alltagspraxis diverser Berufsfelder nicht beteiligt sind. Das belegen auch meine eigenen Beobachtungen, die sich im Laufe der Zeit zu diesem pessimistischen Befund verdichtet haben.

Eric Mührel, Dieter Röh
Menschenrechte als Bezugsrahmen in der Sozialen Arbeit
Eine kritische Diskussion der ethisch-anthropologischen, fachwissenschaftlichen, sozialpolitischen und sozialphilosophischen Dimensionen

Dieser Aufsatz geht folgender These nach: Grundlage der Sozialen Arbeit sind die Prinzipien der Menschenrechte und der sozialen Gerechtigkeit. Davon geht die Wissenschaft und Praxis der Sozialen Arbeit spätestens seit der entsprechenden Proklamation der International Ferderation of Social Workers (IFSW) von 2000 - "Principles of human rights and social justice are fundamental to social work" - aus (IFSW: Definition of Social Work). Doch um welche Art von Grundlage handelt es sich dabei genau? Und in welchem Verhältnis stehen Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit zueinander?

Waltraut Kerber-Ganse
Kinderrechte und Soziale Arbeit

Dieser Beitrag fragt nach dem Verhältnis von Kinderrechten und Sozialer Arbeit. Im Hintergrund verbirgt sich eine Fragestellung, welche - in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts aufgeworfen - bis heute offenkundig die Gemüter nicht besonders erhitzt. Ist Soziale Arbeit eine Menschenrechtsprofession? Ist folglich die Kinder- und Jugendhilfe von den völkerrechtlichen Bestimmungen der Kinderrechtskonvention her zu bestimmen? Menschenrechte sind in diesem Land und für unsere eigene, auch nationale Selbstverständigung nicht eine derartige Herausforderung, als dass sie - obzwar im Allgemeinen für richtig gehalten - die Frage nach dem je eigenen beruflichen Selbstverständnis nachhaltig zu beunruhigen oder gar auszuloten versprechen würden.

Helga Cremer-Schäfer
Individuum und Kritik
Von der Wert-Orientierung zur Gebrauchswertorientierung

Die Erfahrungen von "Prekarisierung" sind auf der Seite der Professionellen der Sozialen Arbeit relativ früh und nachhaltig angekommen. Es bleibt eine offene, empirische Frage, ob durch den Kampf um Anerkennung (und Eigenständigkeit) als eine "Menschenrechtsprofession" und durch Wert-Orientierungen Sozialer Arbeit auch eine Orientierung am Interesse der Leute generiert wird, sich als ein Individuum mit einem "eigenen Leben" zu erfahren. Mehr Chancen, die Interessen an einem eigenen Leben in verschiedenen gesellschaftlichen Positionen zu verbinden, bietet ein Perspektivenwechsel: von der "Wert"-Orientierung zur "Gebrauchswert"-Orientierung.

Klaus Wolf
Erziehung und Zwang

Die Debatte um Erziehung und Zwang ist wieder einmal eröffnet und löst wie immer die gleichen Assoziationsketten und darauf aufbauend geradezu reflexartige Positionierungen aus. Wie immer gibt es gute Gründe einige Fragen zum jetzigen Zeitpunkt auf keinen Fall zu stellen, Kolleginnen und Kollegen, die die gesellschaftlichen Zusammenhänge durchschauen und solche, die es immer noch nicht gecheckt haben, andere, die sich Denkverboten nicht unterwerfen wollen und so weiter. Gemeinsam haben fast alle Debattenschreiber, dass sie mutige Menschen sind: Die einen weil sie dem repressiven Zeitgeist weiterhin tapfer widerstehen, die anderen weil sie tapfer den Denkverboten der Kollegen trotzen. Ich hingegen möchte ganz gelassen begründen, warum Erziehung ohne Zwang nicht möglich ist, dass der intendierte Einsatz von Zwang aber immer pädagogische Legitimation erfordert - und wie diese hergestellt und kritisch geprüft werden kann - und warum der Einsatz körperlicher Überlegenheit immer heikel ist und trotzdem unter bestimmten Bedingungen entwicklungsfördernd sein kann.

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