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Heft 159: Wir bestimmen Dich mit - Partizipation als Konflikt

2021 | Inhalt | Editorial | Abstracts | Leseprobe

Titelseite Heft 159
  • März 2021
  • 117 Seiten
  • EUR 15,00 / SFr
  • ISBN 3-89691-029-5
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Stefanie Pigorsch
Miesepetrige Sozialarbeitende in Situationen veranstalteter Partizipation
(Nicht-)Nutzung als alltagsorientierte Kritik an der sozialräumlichen Beteiligungspraxis

Stefanie Pigorsch nimmt die Unterstellung "Miesepetrige Sozialarbeitende" von Verantwortlichen "veranstalteter Partizipation" bezüglich wenig kooperationsbereiter Professioneller im Hinblick auf die Beschaffung legitimationsförderlichen Publikums für diese zum Anlass, um aus der Perspektive einer kritischen und diskursanalytisch informierten ethnographischen Forschung solche und weitere Situationen einer (Nicht-)Nutzung als alltagsorientierte Kritik an jener sozialräumlichen Beteiligungspraxis zu dechiffrieren. Leseprobe

Dayana Fritz
"Nun sag', wie hast du's mit der Partizipation?"
Das Spannungsfeld von Partizipation und Ausschließung als Gretchenfrage an die Heimerziehung

Dayana Fritz untersucht situative Performationen von Partizipation auf der Basis der Analyse eines sogenannten "Gruppengespräches" von Pädagog*innen einer Wohngruppe der Erziehungshilfe mit Vertreter*innen der Jugendlichen vor dem Hintergrund eines relationalen Konzeptes sozialer Ausschließung, um dabei Herausforderungen der Erziehungshilfen im Kontext neoliberaler Transformationen aufzuweisen und nachzuzeichen, wie Versuche der Einwilligung von Jugendliche in einer Verregelung der Alltagspraxis der Wohngruppe in Spannung zu deren unmittelbaren Selbstregulierungen geraten.

Nicoletta Rapetti
Mitmachen um jeden Preis?
Partizipation, Herrschaft und das Bundesteilhabegesetz

Die Perspektive von Nicoletta Rapetti ist diejenige einer Betroffenen, die gleichzeitig als Professionelle die Einführung des BTHG beobachtet. Partizipation fängt für sie dabei an mit dem Gehörtwerden. Sie zeigt, wie die Entwicklung des Bundesteilhabegesetzes bereits an dieser einfachen und selbstverständlich erscheinenden Voraussetzung gescheitert ist, die sich im Scheitern von Teilhabe unter dem Diktat der Teilhabe nach der Einführung fortsetzt.

Rudi Sack
Partizipation konkret gestalten
Ein Bericht aus der Praxis der inklusiven Arbeit

Rudi Sack wiederum reflektiert das Thema aus der Position einer Einrichtungsleitung. Diese Einrichtung wagt es, seit Jahrzehnten gemeinsame Wohngemeinschaften von studierenden Bewohnerinnen und Bewohnern ohne mit solchen mit geistiger Behinderung zu organisieren und zu moderieren. Dass es dabei um die Moderation höchst unterschiedlicher Interessen im Alltag geht, liegt auf der Hand. Erst auf der Basis dieser täglichen Anforderung von gelebter Partizipation schildert Sack den aktuellen Stand der Formierung partizipativer Prozesse auf unterschiedlichen Ebenen von Wohngruppe, ambulanter Dienst, Vorstand und Kommunalpolitik.

Peter Schruth
Zerriebene "Genugtuung" zwischen ignoriertem systemischem Unrecht und überkontrollierter Fondsumsetzung
zur Rehabilitierung ehemaliger Heimkinder in Deutschland

Peter Schruth resümiert aus der Perspektive des Obudsmanns die Folgen der "Zerschlagung wirksamer Beteiligungsstrukturen" im Rahmen des politisch inszenierten Runden Tisches Heimerziehung, der die Folgen totaler Heimerziehung in der BRD ebenso wie in der DDR aufarbeiten sollte, den an anderer Stelle wiederholt Manfred Kappeler (z.B. 2020) kritisch reflektiert hat, und spricht insofern statt von einer Entschädigung der Opfer von einer "zerriebenen Genugtuung". Deutlich wird dabei, dass solche inszenierte Partizipation wie der Runde Tisch auch die herrschaftliche Okkupation von Aufarbeitung betreiben kann. Er zeigt aber gleichzeitig am Beispiel Berlin, dass Aufarbeitung gegen einen solchen Trend dennoch gelingen kann.

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