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Heft 164: Soziale Arbeit als (Ent-)Entfremdung?

2022 | Inhalt | Editorial | Abstracts | Leseprobe

Titel Heft 164
  • Juni 2022
  • 132 Seiten
  • EUR 15,00 / SFr
  • ISBN 3-98634-004-9
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Michael May
Entfremdung: Versuch einer Systematisierung der gegenwärtigen Debatte

Eingeleitet wird der Themenschwerpunkt des Heftes durch einen Überblicksbeitrag von Michael May, der eine Systematisierung der gegenwärtigen etwas unübersichtlich zu werden drohenden Endfremdungsdebatte in der Unterscheidung verschiedener Theorietradtionen und ihrer Verortung in Ethik, Sozialphilosophie oder Gesellschaftstheorie vorlegt. Leseprobe

Holger Ziegler
Entfremdung als Sozialpädagogisches Problem
Zum Zusammenhang von Gattungswesen und der Möglichkeit menschlicher Emanzipation

In einem weiteren Beitrag vertritt Holger Ziegler die These, dass die Marxsche Variante der Entfremdungskritik mit seinen Gegenbegriffen von gegenständlichem Gattungswesens, von Arbeit als dessen primäre Wesensäußerung und der 'praxis' als dessen Realisierungsform, eine immanente Korrespondenz zum sozialpädagogischen Denken aufweist und ein architektonisch gehaltvolles Fundament bereitstellt, um das Problem der Entfremdung als den Gegenstand einer emanzipatorischen Sozialen Arbeit zu verstehen.

Ralf Hammann
Dirty deeds done dirt cheap?

Erkenntniskritische Vorbemerkung/Genesis & Geltung/kapitale Vergesellschaftung/Zeitkern des Entfremdungsbegriffs & Annahme über das gebotene Verhältnis der Sozialen Arbeit zum Begriff & seiner Sache/Genese der Reflexionslogik Hegels & Stellung der Kategorie Entfremdung darin/Schellings Kritik/Entfremdung bei Schelling & Marx/ Adorno: Vergleichung des Unterschiedenen, funktionales Äquivlent, Identifikation, reale Abstraktion/Warenform & Rechtsform/somatisches Moment/Dialektik & Negative Dialektik

Karl-Heinz Braun
Subjektivität und Entfremdung

Die finanzmarktkapitalistische neue Landnahme hat zu einer weitreichenden Kommodifizierung vieler Lebensbedingungen und Beziehungen sowie einer Verschärfung der sozialen Ungleichheiten beigetragen. Dies hat zu einem vertieften Leiden der Menschen an den gesellschaftlichen Verhältnissen und Interaktionen beigetragen, denen in den neueren Entfremdungsdiskursen verstärkt Aufmerksamkeit gewidmet wird. Dieser Beitrag erläutert zunächst einen dezidiert subjektwissenschaftlichen Ansatz der Entfremdungsanalyse, der dann in erfahrungsnahen dichten Beschreibungen entfaltet wird an Hand der Widerspruchskonstellationen der leiblichen Entfremdung (Selbstvertrauen vs. Selbstgenügsamkeit), der sozialen (Selbstbestimmung vs. Selbstbehauptung), der kulturellen (Selbstverständigung vs. Selbstverleugnung bzw. Selbstbewusstheit vs. Selbstzensur) und der politischen (Selbstverwirklichung vs. Selbstbeschränkung).

Richard Buchner
Den Gehalt der Praxis anerkennen
Anerkennungstheoretische Verdinglichungskritik und alltägliche Beschädigungen

Der Beitrag nimmt die Verdinglichungstheorie Axel Honneths zum Anlass, nach Verdinglichungen in Praxen der Sozialen Arbeit zu suchen. Dazu wird Honneths Theorie kursorisch eingeführt. Durch die vollständig Abwendung von den ökonomischen Überlegungen Georg Lukacs, gibt er die gesellschaftskritische Bedeutung der Verdinglichungstheorie vorschnell auf. Indem Honneth konkrete Praxen in den Mittelpunkt seiner Theorie stellt, lässt sie sich dennoch für die Soziale Arbeit nutzbar machen.

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