Warum Bildungslandschaften?
Abstract
In der inzwischen breiten Debatte um Bildungslandschaften stellt die Frage nach ihrer Form und Funktion einen weitgehend blinden Fleck dar. Es wird viel über die konkreten Programmziele und -inhalte einzelner Bildungslandschaften geschrieben, aber wenig darüber, warum diese Ziele und Inhalte überhaupt in genau dieser Form programmiert werden. Ebenso bleibt die Frage nach der Funktion, die sie in der Restrukturierung von Bildung im postwohlfahrtsstaatlichen Arrangement erfüllen, weitgehend ausgeklammert. In dem Artikel wird die These verfolgt, dass Bildungslandschaften deshalb so beliebt sind, weil sie Antworten auf ein ganzes Bündel von Fragen versprechen, die aus objektiven Anforderungen an das Bildungssystem resultieren. Die eigenartige Figur der Bildungslandschaft wird dabei als das Resultat der Anstrengung verstanden, diverse Herausforderungen zu meistern, die gegenwärtige gesellschaftliche Transformationsprozesse mit sich bringen. Diese widersprüchlichen Prozesse in und hinter den Bildungslandschaften deutlich und zum Gegenstand der Diskussion zu machen, ist das Anliegen der Autoren.